Es handelt sich hierbei um das Abweichen vom typischen Wachstumsmustern für das jeweilige Alter. Dabei gilt es jedoch zu bedenken, dass der vorgegebene Normbereich sehr breit aufgestellt und aufgefasst ist, so dass einige Zentimer im Größenunterschied noch nicht als Wachstumsstörung angesehen werden können. Durch das regelmäßige Messen von Gewicht und Größe, erstellt der Kinderarzt eine Wachstumskurve des Kindes. Diese wird mit den Durchschnittswerten der Wachstumskurve für Jungen und Mädchen verglichen.

Wachstumsstörungen erkennen

Kinder wachsen unterschiedlich schnell. Daher gleich bei einem Wachstumsschub oder dem Stehenbleiben im Wachstum von einer Störung zu sprechen ist nicht korrekt, denn erst wenn die Wachstumskurve dauerhaft aus dem Normbereich fällt oder einen Knick macht, kann davon gesprochen werden.

Die eigenen Kinder daher im Blick zu haben ist wichtig, denn sollte das eigene Kind über einen sehr langen Zeitraum von mindestens einem halben Jahr deutlich hinter der Entwicklung gleichaltriger Kinder zurückliegen gilt es eine Untersuchung einzuleiten. Beachtet werden muss jedoch, dass große Eltern meist große Kinder und kleine Eltern meist kleine Kinder haben, weshalb aufgrund dessen durchaus auch eine Normabweichung erfolgen kann.

Wenn das Kind, zu Größe und Gewicht, weitere Auffälligkeiten zeigt, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Bild-Wachstum
Anzeichen können sein:

  • deutlich kleinere Körpergröße als Gleichaltrige
  • niedriger Blutzuckerspiegel
  • verspätete Zahnbildung
  • sehr kleine Hände und Füße
  • rundliches Gesicht
  • vermehrte Fettansammlung am Bauch

Eine Wachstumsstörung kann angeboren sein, durch Krankheit oder auch Umwelteinflüsse verursacht werden. Mögliche Ursachen, die das Wachstum verzögern, können sein:

  • Krankheiten (Down-Syndrom, Diabetes, Herzfehler)
  • Kleinwuchs in den Genen (Eltern sind klein oder hatten als Kinder ebenfalls eine Wachstumsstörung)
  • Mangelernährung
  • konstitutionelle Entwicklungsverzögerung
  • Schädigung im Mutterleib (Alkohol, Rauchen)

Folgen bei einer Wachstumsstörung

Bei einer Wachstumsstörung, ist die geistige Entwicklung davon in der Regel nicht betroffen. Die Kinder wirken viel jünger und werden von Mitmenschen anders wahrgenommen. Auch der Alltag kann Schwierigkeiten bereiten, wenn das Kind nicht wie Gleichaltrige, überall toben kann, keine passende altersgerechte Kleidung findet oder wenn Dinge wie normale Stühle einfach zu groß sind.

Wie wird eine Wachstumsstörung behandelt?

Für die richtige Diagnose sind einige Tests und Untersuchungen erforderlich. Dabei wird u.a. das Essverhalten, nach möglichen Krankheiten, psychische Belastungen oder Hormonmangel untersucht. Dafür können Röntgenaufnahmen, eine Magnetresonanztomographie (MRT) oder Computertomographie (CT) notwendig sein.

Wachstumsstörungen lassen sich durch das Spritzen von Wachstumshormonen therapieren. Auch das "verlängern" von Armen und Beinen ist eine Behandlungsform, die jedoch sehr schmerzhaft und zeitaufwendig ist, und nur in den seltensten Fällen durchgeführt wird.